vom 27.08.2016 – 28.08.2016
Zusammenfassender Bericht einer Mitreisenden:
Mit Freuden haben wir die Einladung der Kirchengemeinde St. Nikolaus in Bad Kreuznach angenommen, einen Festgottesdienst zur 750 Jahrfeier der Kirche mitzugestalten. Unsere Sängerin Rita Kallfelz ermöglichte durch ihre familiären Bindungen an die Kirchengemeinde und zur dortigen Kirchenmusik diesen Kontakt. Besonders feierlich wurde dieser Gottesdienst noch durch ein Jubelpaar, das seine Diamantene Hochzeit feiern durfte. Sowohl für die Gastgeber als auch für unseren Chor verlief die Veranstaltung erfolgreich. Wir sangen die Messteile Kyrie, Gloria, Credo und Agnus Dei der Schöpfungsmesse von Joseph Haydn. Einige Teile wurden durch Choralgesang unserer Männer vervollständigt. Ein fröhlicher Umtrunk mit Jubiläumssekt und leckeren Häppchen rundete den Vormittag in St. Nikolaus ab.
Im Hinblick auf unser Konzert am 25. Sept. 2016 mit der Aufführung der vollständigen Messe mit Solisten und Orchester stellte unsere Darbietung in St. Nikolaus eine durchaus hörenswerte Version dar. Herzlichen Dank an unseren Chorleiter Stefan Starnberger, der schon auf der Rückfahrt im Bus die lila Partitur in der Hand hielt, um die bevorstehende heiße Übungsphase bis zum Konzert vorzubereiten.
Rund um diesen gesanglichen Höhepunkt am Sonntagvormittag verlebten wir einen sehr harmonischen, fröhlichen und gelungenen Wochenendausflug des Antonius Chores. Rund 30 Sängerinnen und Sänger mit ihrem Chorleiter und einigen Angehörigen begannen am Samstag kurz nach 8 Uhr die Busfahrt nach Bad Kreuznach.
Die erste Zwischenstation war die Besichtigung des Orgel-Art-Museums Rhein-Nahe in Windesheim in der Nähe von Bad Kreuznach. Ein freundlicher Herr, der nach seinem aktiven Arbeitsleben in der Betreuung des Museums aufgeht, erklärte uns die Ausstellung mit einer großen Zahl Orgeln und Klavierinstrumenten aus fünf Jahrhunderten. Den Grundstock der Ausstellung bildet die Sammlung der Orgelbauerfamilie Oberlinger aus der näheren Umgebung. Eine Oberlinger-Orgel hat uns bei der Schöpfungsmesse in St. Nikolaus begleitet. Im Museum konnte die Entwicklungsgeschichte der Instrumente durch alle Epochen bis zur Gegenwart besichtigt und teilweise auch akustisch wahrgenommen werden. Der Museumsführer und Herr Starnberger testeten abwechselnd die kostbaren Ausstellungsstücke bis hin zur speziell für das Museum gebauten Konzertorgel.
Unser Bus fuhr uns zur „Altstadt von Bad Kreuznach”, die dort Neustadt heißt. Bevor an der Nikolaus-Kirche der geführte Stadtrundgang begann, fanden wir noch Zeit für eine kleine Mittagsstärkung. Während des Rundgangs waren wir bemüht, stets ein Schattenplätzchen zu finden, um den Ausführungen des gut informierten Stadtführers konzentrierter zuhören zu können. Für unsere Chortour hatten wir bei 36° im Schatten das heißeste und sonnigste Wochenende des Sommers erwischt. Wir wissen ja: Wenn Engel reisen……. . Einige hatten gut vorgesorgt, kurze Hosen, luftge Röcke oder Kleider wurden unterwegs gewechselt.
Bad Kreuznach verfügt bereits seit 1290 über die Stadtrechte, woran die Stadt im letzten Jahr mit der 725 Jahrfeier erinnerte. Weit vorher wussten Menschen, vor allem die Kelten und Römer das milde Klima zu schätzen und siedelten erste Höfe an. Die Römer bauten Straßen, Brücken, Häuser und Tempel und brachten den Weinbau. Der Siedlungskern um das alte Kastell wurde durch zwei Dörfer links und rechts des Flusses erweitert. Hier konzentriert sich heute der historische Stadtkern.
Im heutigen Bad Kreuznach wohnen 50.000 Menschen, und die Stadt hat aufgrund ihrer Wirtschaftskraft eine zentrale Bedeutung für die weitere Region, die 150.000 Einwohner zählt.
Eine aktuelle Aufgabe der Stadt ist es, weitere Möglichkeiten der Hochwasserbekämpfung zu schaffen.
Für uns war es ein lohnenswerter und anschaulicher Rundgang mit einem freundlichen und interessanten Stadtführer.
Nach dem Einchecken im Hotel stand am Abend noch eine Weinprobe mit Abendessen im Weingut Kronenhof auf dem Programm. Wein und Essen waren lecker und reichlich, der Abend verlief zunehmend fröhlicher und geselliger. Familie Kron wurde für ihre gute und freundliche Bewirtung belohnt, indem einige Chormitglieder noch diverse Tröpfchen aus der Weinkollektion kauften. Mögen die Abende beim Genießen zu Hause auch so schön werden.
Sonntagmorgen fand die bereits erwähnte Messfeier als Anlass und Höhepunkt unserer Fahrt statt.
Auf der Kauzenburg hoch über den Dächern der Stadt Bad Kreuznach mit herrlichem Ausblick auf die Kirchen, den Fluss und den historischen Stadtkern konnten wir uns bei einem gemeinsamen Mittagessen über die bisherigen Erlebnisse der Fahrt austauschen.
Auf der Rückfahrt nach Wuppertal haben wir bei einem kurzen Zwischenstopp in der Abtei Maria Laach fast spontan in der Klosterkirche aus unserem „auswendig gekonnten Repertoire” „Alta trinita beata” gesungen. Zufällig anwesende Besucher baten uns begeistert um eine Zugabe.
Die Abtei Maria Laach ist eine hochmittelalterliche Klosteranlage aus dem 11. Jahrhundert am Laacher See in der Eifel und gehört zum Benediktinerorden. Der romanische Bau erhielt 1926 den Ehrentitel einer ”Basilika minor”. Die im Laufe der Geschichte errichteten spätgotischen und barocken Elemente im Innenraum der Kirche wurden später wieder entfernt. Somit zeigt die Klosterkirche wie die Kaiserdome in Speyer, Mainz und Worms die Idee der romanischen Gottesburg. Zwei Querschiffe stellen als Grundriss ein Kreuz dar, das Symbol für Gott.
Seit der Ansiedlung der ersten Mönche verfügt die Klosterabtei über eine Anzahl von Wirtschaftsbetrieben, die heute noch für die ansässige Bevölkerung von großer Bedeutung sind.
Dazu gehören eine funktionierende Landwirtschaft mit Bioladen, eine bekannte Gärtnerei mit Obstgarten, ein Buch- und Kunstverlag, wertvolle Keramik-, Textil- und Holzprodukte.
Bei der Weiterfahrt nach Wuppertal wurde es merklich ruhiger im Bus. Unsere Gedanken verweilten bei den schönen Erlebnissen oder vielleicht schon beim nächsten Arbeitstag in der neuen Woche.
Wir hatten eine rundum gelungene Fahrt, die wir in herzlicher Atmosphäre im Sinne der Kirchenmusik und der Geselligkeit des Chores genießen konnten.
Herzlichen Dank an die Akteure und Organisatoren Stefan Starnberger, Thomas Brendel, die Damen des Vorstands, Rita Kallfelz und alle teilnehmenden Choristen.
Wilma Krischak
Im Pfarrbrief der Katholischen Stadtpfarrei, Bad Kreuznach war ein kurzer Artikel mit Bild vom Hochamt in St. Nikolaus: