Unsere Instrumente

Die Klais-Orgel

Die Klais-Orgel in der St. Antonius-Kirche ist ein musikalisches Meisterwerk und ein zentrales Element unserer Gemeinde. Ihre Geschichte reicht zurück in die 1970er Jahre, als sie erbaut wurde, und sie ist ein wertvolles Erbe für unsere Gemeinde.

Historischer Hintergrund

Das heutige Instrument in der St. Antonius-Kirche ist das wahrscheinlich dritte in einer Reihe von Orgeln, die in den letzten fast 300 Jahren in den verschiedenen Kirchbauten der Pfarrei St. Antonius installiert wurden.

Die Ursprünge der Orgeltradition gehen zurück auf die erste Antoniusorgel, die von der Firma Rudolph Ibach im Jahr 1844 gebaut wurde. Details über diese frühe Orgel sind aufgrund unklarer Quellenlage schwer zu ermitteln. Leider fiel die Vorgängerorgel, ein Instrument aus der Werkstatt der Barmer Orgelbauanstalt Paul Faust (1869 erbaut, III Manuale / 40 Register), bei der verheerenden Bombardierung Barmens in der Nacht zum 30. Mai 1943 den Flammen zum Opfer.

Mit dem Bau der vierten Antoniuskirche entstand ein neues Orgelprojekt, das von namhaften Orgelbauern wie Hans-Gerd Klais, Engelbert Brendel, Joseph Zimmermann und Fritz Wawersik konzipiert und von der Firma Johannes Klais Orgelbau aus Bonn erbaut wurde. Dieses Instrument (III/47) wurde am 22. September 1973 zusammen mit der neuen Kirche durch den damaligen Kölner Erzbischof, Josef Kardinal Höffner, feierlich eingeweiht.

Klang

Die Orgel der Antoniuskirche passt sich durch ihre klare und scharf konturierte Prospekt- und Gehäusegestaltung sehr gut in die moderne Sakralarchitektur ein. Der Werkaufbau mit Hauptwerk, Schwellwerk, Rückpositiv und den beiden mächtigen Pedaltürmen ist vom Besucher gut erkennbar.

Die klangliche Disposition des Instrumentes vereint verschiedene Stilrichtungen zu einem harmonischen Ganzen, welches die Interpretationen vieler unterschiedlicher Orgelliteraturstile ermöglicht. So hat das Rückpositiv eher barocken Charakter, das Schwellwerk hingegen weist starken französisch-romantischen Einfluss auf.

Die Traktur, also die Verbindung von der Taste zum Spielventil der Windlade, ist mechanisch, die Registertraktur elektrisch.

Die Orgel besaß ursprünglich 47 Register und vier elektronische Setzerkombinationen (Generalsetzer A-D). Im Jahr 2002 wurde neben einer dringend notwendigen Reinigung ein Teil der Spieltraktur ausgetauscht und ein moderner elektronischer Setzer mit jetzt 1280 Speicherplätzen eingebaut. Im Zuge dieser Umbauarbeiten wurden Teile des Spieltisches verändert, um den geänderten technischen Vorrichtungen Rechnung zu tragen und die Schwebung (Vox coelestis 8′) auf zwei getrennte Registerschleifen gestellt. Somit verfügt die Antoniusorgel jetzt über 48 klingende Register mit insgesamt 3476 Pfeifen.

Danke

Allen, die bei der Errichtung 1973, den Umbaumaßnahmen 2002 sowie den regelmäßigen Reinigungsarbeiten mitgewirkt haben, besonders natürlich den Mitarbeitern der Firma Klais, sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Das Wort aus Psalm 150 soll allen, die die Freude an der Musik zur größeren Ehre Gottes und zur Freude der Menschen weitertragen, steter Ansporn und Maßstab sein: “Alles was Odem hat, lobe den Herrn”.

Disposition

Pedal
01Prinzipalbass 16′
02Subbass 16′
03Quintbass 10 2/3′
04Octavbass 8′
05Gedacktbass 8′
06Superoktav 4′
07Rohrflöte 4′
08Hintersatz 5fach
09Posaune 16′
10Trompete 8′
11Schalmei 4′
12Koppel III-P (el.)
13Koppel II-P (m)
14Koppel I-P (m)
Rückpositiv
15Holzgedackt 8′
16Quintade 8′
17Praestant 4′
18Gemshorn 4′
19Prinzipal 2′
20Rohrflöte 2′
21Quinte 1 1/3′
22Sesquialter 2fach
23Scharff 2fach
24Dulcianregal 16′
25Musette 8′
26Koppel III-I (el.)
27Tremulant I
28Tremulant III
Hauptwerk (II)
29Gedacktpommer 16′
30Prinzipal 8′
31Rohrflöte 8′
32Viola da Gamba 8′
33Quinte 5 1/3′
34Octave 4′
35Blockflöte 4′
36Superoctave 2′
37Cornett 5fach
38Mixtur 4-6fach
39Cymbel 3fach
40Trompete 8′
41Koppel III-II (el.)
42Koppel I-II (m)
Schwellwerk (III)
43Holzprinzipal 8′
44Bleigedackt 8′
45Salicional 8′
46Vox coelestis 8′
47Octave 4′
48Koppelflöte 4′
49Nasard 2 2/3′
50Schweizerpfeife 2′
51Terz 1 3/5′
52Sifflet 1′
53Mixtur 5fach
54Englisch Horn 16′
55Hautbois 8′
56Clairon 4′

Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: elektrisch
Spielhilfen: Koppeln III-I, III-II, I-II, I-Ped, II-Ped, III-Ped, Walze, 4 Festkombinationen, Tutti, Setzeranlage Heuss (1280 Speicherplätze) mit Sequenzerschaltung, Diskettenlaufwerk, Tremulanten für I und III (regelbar)


IBACH-Flügel an St. Antonius

Der IBACH-Flügel

Unser IBACH-Flügel, ein prächtiges Instrument aus den 1930er Jahren, ist ein weiteres Juwel in unserer musikalischen Sammlung. (2,65 m; Baujahr 1921/22)

Zur neuesten Errungenschaft der antoniusmusik zählt sicherlich der “neue/alte” Flügel für die St. Antonius-Kirche. Schon seit fast drei Jahren steht ein IBACH-Klavier aus den 30er Jahren als Ergänzung der Klangkörper in unserer Kirche. Vor allem für kleinere Gottesdienste wie Schulmessen, Frühschichten und Taufgottesdienste war das Klavier eine große Bereicherung, konnte man doch mit diesem Instrument nah bei der jeweiligen Feiergemeinde sein und musste nicht mit der “großen” Orgel gegen eine zahlenmäßig kleine und relativ weit entfernte Gemeinschaft “anspielen”.

Dennoch war der Wunsch nach einem Flügel aufgrund der Raumgröße unserer Kirche schon seit dem Jahr 2000 in den Köpfen von Kantor und Pfarrer vorhanden.

Ein etwas trauriger Umstand, nämlich die Schließung des Gottesdienstraumes der evangelischen Gemeinde Unterbarmen-Süd, ermöglichte es der Kirchengemeinde St. Antonius für relativ kleines Geld dieses Instrument zu erwerben. Zahlreiche Sponsoren, nicht zuletzt die CVB-Bank Wuppertal und die Firma IBACH in Schwelm haben dann den Kauf und die Aufarbeitung des Flügels möglich gemacht.

Am 1. Februar 2004 konnten wir das Instrument mit einem Konzert “zum Ende der Weihnachtszeit” in würdigem Rahmen seiner neuen Bestimmung übergeben. Wenn auch die letzten 80 Jahre nicht spurlos am Korpus unseres Flügel’s vorüber gegangen sind, so ist er doch von innen fast wie neu.


Faust-Orgel

In der benachbarten Herz-Jesu-Kirche befindet sich eine historische Faust-Orgel, die ursprünglich im Jahr 1903 erbaut wurde. Trotz einiger Änderungen im Laufe der Jahre hat dieses Instrument seinen ursprünglichen Charme bewahrt und trägt zur musikalischen Vielfalt unseres Seelsorgebereichs bei.

Zusammen mit der Weihe der Pfarrkirche wurde am 5.11.1903 die erste Orgel der Herz-Jesu-Kirche ihrer Bestimmung übergeben. Es handelte sich um ein elektropneumatisches Instrument der Firma Paul Faust, dessen Originalzustand leider nicht mehr genau rekonstruierbar ist. Von den vermutlich 18-20 ursprünglichen Registern aus dem Jahr 1903 wurden bei einem Erweiterungsbau im Jahr 1935 14 Register wieder verwendet.Im Jahr 1953 wurde an dieser Disposition lediglich die Vox coelestis 8′ im zweiten Manual gegen eine Cymbel 3fach getauscht – eine typische Maßnahme dieser Zeit.Bei einer grundlegenden Überholung der Orgel 1978/79 durch die Firma Schwelmer Orgelbau (Jürgen Dahlbüdding, ehemals Faust/Bürkle) wurde auch der Spieltisch abgesetzt und fahrbar gemacht.

Disposition

Manual I (Hauptwerk)
01Lieblich Gedackt 16′
02Principal 8′
03Jubalflöte 8′
04Dulciana 8′
05Praestant 4′
06Nachthorngedackt 4′
07Octav 2′
08Mixtur 5fach 2 2/3′
  
  
  
  
  
Manual II (Schwellwerk)
09Gemshorn 8′
10Salicional 8′
11Lieblich Gedackt 8′
12Cornett 8′
13Principal 4′
14Blockflöte 4′
15Gemshornquinte 2 2/3′
16Waldflöte 2′
17Terzflöte 1 3/5′
18Sifflöte 1′
19Cymbel 3fach 2 2/3′
20Trompete 8′
21Clarine 4′
Manual III (Positiv)
22Rohrflöte 8′
23Italienisch Principal 4′
24Quintflöte 2 2/3′
25Schweizerpfeife 2′
26Krummhorn 8′
  
  
  
  
  
  
  
  
Pedal
27Contrabass 16′
28Subbass 16′
29Zartgedackt 16′
30Octavbass 8′
31Bassflöte 8′
32Choralbass 4′
33Bauernpfeife 2′
34Stillposaune 16′
35Trompete 8′
36Clarine 4′
  
  
  

Spielhilfen: Normalkoppeln, Superoctavkoppeln II an I, Suboctavkoppel II an I, zwei freie Kombinationen und eine zusätzliche Pedalkombination, Tutti, Piano-Pedal, 16′-ab, Zungen-ab, Walze

System: Elektropneumatisch mit Taschenkegelladen


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